WebTV Networks

Die Firma WebTV Networks, Inc. bot Mitte der 1990er Jahre gegen eine monatliche Gebühr von knapp 20 Dollar einen unbegrenzten Zugang zum Internet.

In den Grundgebühren enthalten waren fünf mailboxes für die E-Mail-Konten der Familienangehörigen. Voraussetzung war zum einen eine spezielle Set-Top-Box, die von Sony (Sony INT-W100 Sony Internet Terminal) und Philips (Magnavox) angeboten wurde, zum anderen ein herkömmlicher Fernseher; die Sony-Box kostete knapp 350 Dollar, lag also preislich in der Größenordnung eines günstigen Videorekorders; die monatlichen WebTV-Gebühren bewegten sich ebenfalls im Rahmen des typischen Videotheken-Budgets.

Für US-amerikanische Verhältnisse waren monatliche ISP-Kosten von fast 20 Dollar für einen Internetzugang per Modem jedoch sehr hoch, da dort Flatrates weit verbreitet waren.

Das Unternehmen wurde 1997 von Microsoft übernommen. Microsoft rechnete, nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, nach eigenen Aussagen in den Jahren zwischen 1997 und 1999 mit einer Milliarde US-Dollar Verlust durch das Engagement in den Bereichen Internet und Nachrichtendienste. Diese Strategie fügte sich in das Engagement von Microsoft im Bereich von Multimedia-Nachschlagewerken für den Home-Bereich (ab 1994/1995), dem Aufbau des eigenen Online-Dienstes Microsoft Network (MSN, ab 1995), der Übernahme zahlreicher Bildagenturen (ab 1996; vgl. Corbis) sowie den Kooperationen mit NBC und dem ZDF nahtlos ein.


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